Das Forschungsprofil des CGL wird maßgeblich durch fünf Forschungsfelder strukturiert, die im Folgenden kurz vorgestellt werden. Diese geben allerdings nur eine Auswahl der behandelten Forschungsthemen wieder, die gesamte Vielfalt und Bandbreite lässt sich hier kaum darstellen.
Religion und Gartenkultur
Seit seiner Gründung im Jahr 2002 verfolgt das CGL die Zusammenhänge zwischen Religion und Gartenkultur, beginnend mit den Promotionsstipendien zu Religion und Geschichte der Gartenkultur, die 2003/04 durch die Klosterkammer Hannover ermöglicht wurden. Durch das Symposium „Natur und Landschaftswahrnehmung in der deutschsprachigen jüdischen und christlichen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts“ und das vom Bund geförderte Forschungsprojekt „Via Porta – Ökumenische Wallfahrt Volkenroda – Waldsassen“ wurde dieser Forschungsschwerpunkt konsequent erweitert Stiftung für die Umwelt.
Gärten in der Reiseliteratur
Der Reiseliteratur in ihrer ganzen Breite und zu verschiedenen Zeiten, angefangen von den Reiseberichten von Hofgärtnern über literarische und touristische Reiseberichte, bis hin zu utopischen Reisen, wird seit einigen Jahren am CGL besondere Beachtung geschenkt. Im Mittelpunkt stehen die Rezeption und Vermittlung von Gärten und Parks sowie deren Imaginationspotenziale, die im Wissen der Literatur eingeschrieben und aufbewahrt sind. Dieses Forschungsfeld resultiert auch aus der interdisziplinären Orientierung des CGL. Es wurde maßgeblich initiiert und befördert durch die Literaturwissenschaftler H. Fischer und S. Thielking. 2013 wurde das von der VGH-Stiftung geförderte Forschungs- und Editionsprojekt "Der Reisebericht der Heinrich Ludolph Wendland von 1820" begonnen.
Aktuelle Landschaftsarchitektur
Große Aufmerksamkeit wurde von Anfang an Fragen der aktuellen Landschaftsarchitektur und der gegenwärtigen wie zukünftigen Bedeutung von Landschaftsarchitektur und Gartenkultur gewidmet. Da moderne Landschaftsarchitektur und historische Entwicklungen eng miteinander verbunden sind, finden sich auf fast allen Veranstaltungen, die die gegenwärtige Landschaftsarchitektur zum Schwerpunkt hatten, immer wieder auch historische Rückblicke, aus denen Erkenntnisse für die Zukunft gewonnen werden können. 2014 erschien der Band "Zukunft aus Landschaft gestalten", herausgegeben von H. Fischer (CGL-Studies Band 17), der zahlreiche Stichworte zur Landschaftsarchitektur enthält, zu denen sich Expertinnen und Experten Gedanken gemacht haben.
Gartendenkmalpflege
Der Gartendenkmalpflege in Theorie und Praxis kam ebenfalls von Beginn an hohe Bedeutung zu. Davon zeugen verschiedene Veranstaltungen sowie einzelne Bände der CGL-Studies, so "Gartendenkmalpflege zwischen Konservieren und Rekonstruieren" (Band 9, 2011) und "Der Garten als Kunstwerk – Der Garten als Denkmal" (Band 10, 2012), wie auch Workshops, z. B. zur universitären Ausbildungssituation an den landschaftsarchitek-tonischen Ausbildungsstätten in Deutschland, 2003 in Zusammenarbeit mit Cord Panning, Direktor der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ in Muskau durchgeführt, oder „Klösterliche Kulturlandschaftsforschung“ (2006), gefördert von der Klosterkammer Hannover.
Herrenhausen und Hannover
Herrenhausen und Hannover in ihren regionalen, nationalen und internationalen gartenkulturellen Zusammenhängen sind für das CGL quasi im wörtlichen Sinne „naheliegende“ Aufgaben der Forschung. Die Aktivitäten reichen dabei von der Erarbeitung einer Ausstellung anlässlich des 70. Jubiläums der Erneuerung des Großen Gartens 2007, angeregt seinerzeit durch den Direktor der Herrenhäuser Gärten, Dipl.-Ing. Ronald Clark, über Untersuchungen zu Werk und Wirken der Leiter der 1890 gegründeten hannoverschen Grünflächenverwaltung bis hin zur Durchführung der Tagung „Herrenhausen im internationalen Vergleich“, die im Mai 2011 in der Orangerie stattfand. In Zusammenhang mit dem Forschungsfeld Hannover und Herrenhausen sei das Forschungsprogramm „Königliche Gartenbibliothek Herrenhausen“ hervorgehoben, das seit 2009 in enger Kooperation mit der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek durchgeführt und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wurde.